Gestrandet in Afrika – und glücklich

Es gibt einige sehr gute Restaurants in Niamey, aber eines ist besonders. Das Coté Jardin. Und das liegt an seinem Besitzer Fabien. Eine fast unglaubliche Geschichte hat ihn in den Niger verschlagen – eine Geschichte, die quer durch halb Afrika führt.

Gut 22 Jahre hat der gebürtige Franzose in Deutschland gelebt. Restaurants sind seine Welt. „Man könnte fast sagen, ich bin ein Fachidiot“, erzählt Fabien, der abends in seinem Restaurant nach dem rechten sieht. Denn der „Koch aus Leidenschaft“ hat nicht nur Eltern, die aus dem Fach kommen und in Marbella ein Restaurant führten, sondern er hat selbst sein Handwerk in einem Restaurant mit zwei Michelin-Sternen in Magescq gelernt. 

„Ich bin ein überzeugter Deutscher und ich liebe Deutschland.“ Aber sein Herz hat Fabien an Afrika verloren.

Eine „schwere (Ent-)Scheidung hat mich nach Afrika gebracht“, sagt der 64-Jährige. Zunächst verschlug es ihn in den Senegal, dann über eine kurze Zwischenstation in Finnland in den Kongo, wo er in Brazaville vier Jahre ein Restaurant leitete. Dann ging es über einen mehrmonatigen Zwischenstopp in England wieder zurück nach Afrika, wo er im Tschad in einem Restaurant in N’Djamena anfing, das er später dann übernahm.

Abends ist das Restaurant immer voll. Und der Name Coté Jardin ist Programm: Ein kleiner, wirklich wunderschöner Garten.

„Togo war die nächste Station, bevor es mich in den Niger verschlug. Dafür gibt es drei Gründe: Erstens hat es mir im Tschad sehr gut gefallen, und der Niger ist ein Land im Sahel mit dem gleichen Leben. Zweitens gab es damals in Niamey nur fünf gute Restaurants. Und drittens ist es hier aus meiner Sicht relativ sicher, solange die Franzosen am Uran-Bergbau interessiert sind.“ Gute Gründe, es erneut mit einer Restaurantgründung zu versuchen.

Eines der beliebtesten Motive im Restaurant ist das Flusspferd, gleich daneben ein kleiner Thron.

Am Eingang begrüßt den Gast ein großer Elefant aus Holz. Das ist eine Erinnerung an seine Zeit im Togo, wo der Elefant ursprünglich seinen Platz hatte. Auch das Flusspferd hat Fabien aus dem Nachbarland mit in den Niger gebracht. 

Das Schildkrötengehege mit mehreren Tieren ist besonders für die Kleinen eine Attraktion. Doch es ist mehr als nur ein Fotomotiv.

Aber was machen die riesigen Schildkröten hier, die sich in einem Gehege am Rande des Restaurants befinden? „Ich liebe Schildkröten, denn sie passen gut zu meinem Charakter. Ich bin ein friedlicher Mensch. Wenn mir jemand aggressiv gegenübertritt, ziehe ich meinen Kopf ein – und spreche nicht mehr mit ihm.“ Eine besondere, liebenswerte Charaktereigenschaft, die im Niger sicherlich hilft. 

5 Gedanken zu „Gestrandet in Afrika – und glücklich

  • Oktober 14, 2022 um 10:12 pm Uhr
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    Ich habe die Ehre und Glück gehabt in Togo und Niger beim Fabien in Cote Jardin gewesen zu sein. Ein wünderschoner Garten, ich fühlte mich wie in Paradies! Eine super gute Atmosphäre und sehr Gutes Essen, von feinsten! Es ist die Reise Wert, so etwas schönes zu erleben. Ich wünsche Cote Jardin und Fabien das Sie viele Jahren Menschen Glücklich machen!

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    • Dezember 15, 2022 um 4:44 pm Uhr
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      vielen Dank für deine schöne Komplimente. es geht direkt im Herz. alles gute für dich auch

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  • Oktober 15, 2022 um 9:00 am Uhr
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    Weiterhin viel Erfolg und Glück, Papa!

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  • Oktober 15, 2022 um 12:06 pm Uhr
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    einfach das beste Restaurant in Niger! Ich kann sagen, die Besitzer sind tolle Leute!

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  • Dezember 14, 2022 um 5:49 pm Uhr
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    ich liebe Eure Küche, bei Euch würde ich am liebsten Alles essen. 😁

    Liebe Grüße an Alle vor Allem Team Cote Jardin

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