Niger gehört zu den zehn größten Uran-Produzenten der Welt. Lange Zeit importierte Frankreich gut 80 Prozent seines Uranbedarfes für die Atomkraftwerke aus dem westafrikanischen Land. Jetzt ist es etwas ruhiger geworden um diese strahlenden Quellen.
Ja, der Trend der Uranproduktion ist rückläufig. Nach Regierungsangaben wurden im Jahr 2022 genau 2.020 Tonnen Uranerz abgebaut gegenüber 2.881 Tonnen im Jahr zuvor. Dieser Rückgang ist auf die Schließung einer der großen Minen zurückzuführen, die von der Compagnie minière d’Akouta (COMINAK) betrieben wurde und im März 2021 dicht gemacht wurde. 2020 lag die Gesamtproduktion im Niger noch bei 2.407 Tonnen.

Im Nationalmuseum gibt es einen eigenen Pavillon, der dem „strahlenden Gold“ gewidmet ist. Hier wird der Niger noch als viertgrößter Exporteur aufgeführt. Die Hoffnung ist groß, dass es wieder aufwärts geht. Denn die größte Uranmine Afrikas befindet sich im Niger. Mit seinen geschätzten 180.000 Tonnen Uranerz könnte die Mine IMOUREN rund 38 Jahre lang 5.000 Tonnen Erz fördern, das ist das doppelte der gegenwärtigen Menge. Der Start hier ist aber noch offen.

Derweil wird der Rest des Uranbergbaus von der nigrischen Atomenergiebehörde verwaltet. Ab 2024 wird wieder mit einem Anstieg der Uranerz-Produktion gerechnet, weil eine neue Schürflizenz (Permis pour Grande exploitation) an die Societé des Mines de DASA (SOPMIDA – eine Tochtergesellschaft der kanadischen Global Atomic Corporation) erteilt wurde. Sie strebt die eine Jahresproduktion von 1.700 Tonnen an.

Im Uran-Pavillion sind alte Ausrüstungen zu sehen, die einen Eindruck geben, wie alles angefangen hat. So begann das Erkunden von Uranlagerstätten noch zu französischen Kolonialzeiten im Jahr 1956. Große Vorkommen wurden von französischen Geologen im Norden des Landes in der Region Agadez entdeckt, wo auch heute noch alle Uranerz-Minen des Landes in der Gegend um Arlit zu finden sind. Das Erz selbst wird seit Ende der 1960er-Jahre abgebaut.

Interessant ist, dass bei diesen Erkundungen statt Uran zunächst Knochen in der Wüste gefunden wurden – Saurierknochen, die 160 Millionen Jahre alt sind. Allerdings hat der 50-jährige Uranabbau, den Frankreich im Niger über seine beiden Tochtergesellschaften Société minière de l’Aïr (SOMAÏR) und Compagnie minière d’Akouta (COMINAK) betreibt, dem Land keine wesentlichen Vorteile gebracht. Und mittlerweile deckt Frankreich seinen Uranbedarf hauptsächlich in Kanada und Kasachstan; der Niger ist für französische Lieferungen auf unter 20 Prozent gefallen.