Nach sieben Monaten Trockenheit regnet es wieder. Im Niger hat die Regenzeit begonnen. Sie dauert bis in den Oktober.
Viele Menschen haben den Regen herbeigesehnt. Denn das Land ist ausgetrocknet und in der Hauptstadt Niamey hat der Nigerfluss einen fast historischen Tiefstand erreicht. Der Wasserspiegel ist gegenüber Januar um fast vier Meter gesunken. Man könnte fast auf die andere Seite laufen.

In der Trockenperiode, die seit November anhält, waren die Temperaturen zuletzt auf 45 Grad im Schatten gestiegen. In der Sonne waren sogar deutlich über 50 Grad keine Seltenheit. Da wurde selbst Autofahren mit Klimaanlage zu einer Herausforderung.

Da es die meiste Zeit extrem trocken ist, gibt es auf den Straßen keine Kanalisation. So stehen sie schnell unter Wasser. Nur kleine Abläufe am Rand sollen die Wassermassen in die Kanäle am Straßenrand führen. Aber die sind zumeist mit Müll zugeschüttet. Und abseits der Hauptrouten sind ohnehin rund 80 Prozent der Straßen der Stadt nur Sandpisten.

Der Regen kann durchaus Stunden anhalten. Dann verwandelt sich die Stadt in eine Seenlandschaft, weil der Boden nach der langen Trockenheit steinhart geworden ist und das Wasser nicht ablaufen kann. Erst die Sonne am nächsten Tag wird Erleichterung bringen, aber bis zum Austrocknen dauert es mehrere Tage.

Die meisten Regentage gibt es im Juli und August, wobei allein im August in der Regel die Hälfte des Jahresniederschlages fällt. Und der Südwestmonsun wird dazu für richtig schwüles Wetter sorgen. Aber das ist hier normal und jeder weiß: Regen ist Leben.