Mon Moto – mein Motorrad

Der Straßenverkehr im Niger hat in den vergangenen Jahren enorm zugelegt. Vor allem Motorräder beherrschen die Szene, oft von drei und mehr Personen genutzt. Denn angesichts eines fast nicht existierenden öffentlichen Nahverkehrs sind sie die „Familienkutschen“.

Meist sind es kleine Kasea-Motorräder, die im Niger unterwegs sind. Gebraucht sind die 125-Kubikzentimeter-Krads aus chinesischer Produktion schon ab 175.000 bis 250.00 Franc CFA zu haben, das entspricht etwa 260 bis 380 Euro. Aber das entspricht auch einem durchschnittlichen Einkommen von zwei bis drei Monaten. Und so werden sie gut genutzt.

Hier bringt ein Vater seine Kinder zur Schule. Für die Kleinen ist es normal, dicht gedrängt unterwegs zu sein.

Im Straßenverkehr sind die kleinen Roller und Motorräder aber zuweilen ein echtes Problem. Sie sind nicht nur voll besetzt, sondern fahren oft sehr dicht auf. Manchmal kommen sie einem sogar auf der eigenen Spur entgegen. Hauptsache es passt.

Motorradhelme sind vorgeschrieben, aber nicht die Regel. Nur etwa die Hälfte nutzt einen Helm. Hier ist sehr gut der Durchschnitt zu sehen.

Vor allem bei der jungen Generation – und im Niger sind rund 50 Prozent unter 25 Jahre alt – sind die kleinen, wendigen Gefährten beliebt. Nicht immer haben sie wirklich einen Führerschein gemacht. Und geschätzt rund ein Drittel der Bikes ist ohne Autokennzeichen unterwegs, das heisst also auch ohne Versicherung. Da ist es angeraten, als Autofahrer doppelt vorsichtig zu sein.

Auch wenn der Verkehr oft chaotisch ist, wird nur ganz selten gehupt. Fahren und fahren lassen, so lautet hier die Devise im Straßenverkehr.

In den vergangenen Monaten stöhnen aber die Motorradverkäufer in Niamey. Denn die Preise bei neuen Motorrädern sind deutlich gestiegen. Für ein neues Krad sind heute 450.000 Franc CFA fällig, vor einigen Monaten waren es weniger als 400.000 Franc. Und zugleich bleiben viele Käufer weg, die oft aus der Region Tillabéri stammen. Die wachsende Unsicherheit an der Grenze zu Mali hat den Handel der einstigen Boombranche in Niamey fast zum Erliegen gebracht.

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