Wer in den Niger fliegen möchte, hat wenig Auswahl. Denn es gibt von Europa aus nur zwei Flugverbindungen. Einmal geht es von Paris aus und einmal via Istanbul nach Niamey. Beide Flugverbindungen haben aber eines gemeinsam: eine Sahara-Überquerung.
Der Flug über Paris benötigt weniger Umsteigezeit und ist daher eher zu empfehlen. Eingesetzt wird ein Airbus A330, genauer gesagt eine A330-203. Das ist die kürzere Version der A320, hat aber eine längere Reichweite. Denn der Air-France-Flug geht ja nicht nur nach Niamey, sondern anschließend noch weiter nach Lomé, der Hauptstadt des Togo.

Unser Flugzeug ist selbst für schlechtes Wetter gerüstet: Jeder Platz hat seinen eigenen Bildschirm für die Bordunterhaltung – und der ist auch mit Karten ausgestattet, die den Flugverlauf anzeigen. Demnach werden wir also knapp 4.000 Kilometer fliegen.
Zunächst geht der Flug von Paris aus nach Süden und knapp eine Stunde später überqueren wir die französisch-spanische Grenze. Und über Valencia wird in 11.400 Metern Höhe ein „schnelles“ Mittagessen bei knapp 900km/h serviert. Eine solche Auswahl ist man auf inneneuropäischen Flügen gar nicht mehr gewöhnt. Natürlich echt französisch: mit Président-Käse.

Wegen Corona herrscht aber grundsätzlich Maskenpflicht. Nur zum Essen darf man sie kurzzeitig absetzen.
Nachdem wir das Mittelmeer überquert haben, passieren wir über Algerien in gut 11.000 Metern Höhe die Grenze zum afrikanischen Kontinent. Dann geht es über die Wüste Sahara. Sie ist mit neun Millionen Quadratkilometern die größte Trockenwüster der Erde. Stundenlang Einöde – knapp 2.000 Flug-Kilometer nur Sand.

Am Ende der Wüste Sahara liegt die Sahel-Zone. Das ist ein Landstrich des Übergangs zur Feuchtsavanne, auch „Ufer der Wüste“ genannt. Fünf Länder – Mauretanien, Mali, Niger, Burkina Faso und Tschad – gehören zur sogenannten Sahel-Zone. Unser Ziel ist Niger, benannt nach dem gleichnamigen Fluss, der jedoch nur kurz das Land durchquert.

Nach fünf Stunden Flug erreichen wir dann Niamey. Der Diori Hamani International Airport knapp zehn Kilometer von der Stadt entfernt ist nicht wirklich groß und fertigt pro Jahr gerade mal 100.000 Passagiere ab. Aber neben Paris und Istanbul werden nur noch Bamako (Mali), Abidjan (Elfenbeinküste), Lome (Togo), Accra (Ghana), Tripolis (Libyen) und Ouagadougou (Burkina Faso) angeflogen.