Ein Putsch und seine Folgen

Es ist ruhiger geworden auf den Straßen der nigrischen Hauptstadt. Denn am 26. Juli 2023 gab es in dem westafrikanischen Land einen Militärputsch. Wobei der Staatsstreich wohl nicht geplant war. Manche sprechen sogar von einem „Putsch aus Versehen“.

Das ist der Präsidentenpalast. Oder besser gesagt einer der Paläste. In einem anderen ist der von den Putschisten festgesetzte Präsident Mohamed Bazoum unter Hausarrest gestellt.

Im Straßenbild hat sich seit dem Putsch relativ wenig im verändert. Es gibt keine Panzer auf den Straßen, keine bewaffneten Streifen oder Checkpoints. Der Verkehr rollt und große Werbetafeln zieren weiterhin die großen Boulevards.

Die Banken gehören zu den stärksten Werbekunden im Land. Aber aufgrund der Sanktionen ist das Bargeld im Land etwas knapper geworden.

Auch ist die Furcht vor einer militärischen Reaktion der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft CEDEAO spürbar. Denn neben den CEDEAO-Sanktionen und internationalen Aufrufen zur Rückkehr zur „verfassungsmäßigen Ordnung“ gibt es eine Mobilisierung von Militäreinheiten an der Grenze zum Niger.

Auf diese Bedrohung hat die Militärrjunta reagiert. So sind jetzt auch die normalen Polizisten mit einer Kalaschnikow ausgerüstet.

Inzwischen sind neue Plakate auf den Straßen von Niamey zu sehen. Die großen Werbetafeln am Straßenrand zieren die Köpfe der Führer der drei AES-Staaten, um für Normalität und regionalem Zusammenhalt zu werben. Dass es drei Militärs sind, ist vielen Menschen egal. Für sie geht das normale Leben weiter.

Die Allianz der Sahel-Staaten Mali, Niger und Burkina Faso wurde im September 2023 als Verteidigungsbündnis gegründet und soll den Kern einer künftigen regionalen Staatengemeinschaft bilden.

Demnächst werden auch ausländische Truppen das Land verlassen müssen – allen voran die Franzosen. Und dann wird sicherlich der russische Einfluss zunehmen. Es wird sich strategisch etwas ändern.

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