Müll ist ein allgegenwärtiges Problem im Niger. Insbesondere in den Städten ist es vor allem der Plastikmüll, der das Straßenbild beherrscht. Da es kaum eine geregelte Müllabfuhr gibt, wird der Müll auf inoffiziellen Sammelplätzen verbrannt.
Mitten in der Stadt liegt eine der größten Mülldeponien von Niamey. Hier werden alle Haushaltsabfälle aus der Umgebung hingebracht, zumeist mit kleinen Handkarren. Jeden Tag suchen die Ärmsten der Armen auf der Müllkippe nach den letzten, noch verwertbaren Resten. Die Überbleibsel werden dann schließlich verbrannt.

Das Problem mit dem Müll wird vor allem durch zwei Faktoren verschärft: zum einen ist es die Urbanisierung – Niamey ist eine Stadt mit mehr als 1,5 Millionen Einwohnern. Zum zweiten ist es das enorme Bevölkerungswachstum des Landes. Jedes Jahr gibt es eine Millionen Menschen mehr.

Zwar hat Niamey in den vergangenen Jahren Fortschritte in der Abfallentsorgung gemacht, aber die ständig steigende Einwohnerzahl lässt auch die Zahl der illegalen Müllkippen immer weiter steigen. So hat die Stadt ein Sensibilisierungsprogramm aufgelegt, in dessen Rahmen jeden ersten Sonntag im Monat in bestimmten Stadtteilen Aktivitäten für mehr Sauberkeit organisiert werden. Aber auch dieser Müll muss irgendwie entsorgt werden.

Mittlerweile gibt es Überlegungen, Müllverbrennungsanlagen zu bauen, die Strom für mindestens 200.000 Haushalte in der Stadt Niamey erzeugen können. Was heute noch Abfall ist, soll später Rohstoff werden. Aber diese Idee einer Kreislaufwirtschaft ist noch Zukunftsmusik.