Wenn der Ruf „Bagna, Bagna“ erschallt, stehen die Menschen fasziniert am Ufer der Niger. Die Flusspferde sind da. Mit Beginn der Regenzeit sind sie auch häufiger in Gruppen zu sehen und kommen fast bis zum Zentrum der Stadt. Denn im Niger stehen sie unter Schutz und dürfen nicht gejagt werden.
Bangna ist Djerma und bedeutet Flusspferd. Für die Stadtmenschen sind sie eine Attraktion. Für die Gemüsebauern sind die tonnenschweren Tiere hingegen manchmal ein Übel. Denn wenn sie in der Dämmerung an Land kommen, fressen sie alles, was Grün ist.

Eigentlich zählt der „Hippopotamus amphibius“ zu den größten Landtieren. Aber bei Temperaturen von permanent über 30 Grad sind die Flusspferde tagsüber lieber im Wasser. Eine Gruppe von bis zu 15 oder sogar 20 Tieren ist jedoch eine Seltenheit.

Die bevorzugte Wassertiefe für diese Tiere beträgt eineinhalb Meter. Da ist der Niger-Fluss bei Niamey im Sommer ideal. In wenigen Wochen wird hier der Wasserstand um zwei bis drei Meter steigen. Dann müssen sich die Tiere oberhalb etwas seichtere Plätze suchen.

Trotz des Jagdverbotes sind Flusspferde im Niger selten geworden. Es wird geschätzt, dass nur noch 350 Exemplare existieren. Und nachdem es vor einigen Jahren mehrere Attacken auf Menschen mit zahlreichen Toten gegeben hat, halten sie für manche für Monster. Durch ihr Gewicht und ihre Stoßzähne gelten sie als die gefährlichsten Tiere Afrikas. Aber im Jahr 2021 hat die nigrische Post eine Sondermarke zu Ehren dieser Dickhäuter herausgebracht.