Sport gehört im Niger zum Alltag. Und die Fußball-Nationalmannschaft hat sogar ein eignes Stadium, das nach dem früheren Präsidenten General Seyni Kountché benannt ist. Oder besser gesagt: Die Elf hatte eines. Denn im April hat der Afrikanische Fußballverband (CAF) das Stadion von der Liste von der FIFA zugelassenen Stadien gestrichen.

Offiziell können im „Stade Général Seyni Kountché“ bis zu 35.000 Zuschauer die Spiele ansehen. Damit gehört das Stadion zu den Top 100 in Afrika. Allerdings entspricht die Ausstattung nach Ansicht des CAF nicht mehr den vom Weltfußballverband (FIFA) vorgegebenen Standards. Nun muss das gesamte Stadion modernisiert werden. Bis dahin gilt ein Spielstopp.

Das Stadion wurde 1989 eröffnet und ist das größte in der Hauptstadt Niamey. Mit chinesischer Hilfe wurde es zehn Jahre später renoviert. Aber auch das ist schon fast 25 Jahre her. Seit Jahren sind die Probleme bekannt, doch außer einer Ausnahmegenehmigung hat sich nichts getan. Jetzt sollen zumindest die Gelder für die Renovierung bereitstehen, denn das Stadion in Niamey ist die einzige für internationale Turniere zugelassene Spielstätte des Landes.

In einem bedenklichen Zustand präsentiert sich auch das Olympische Schwimmbad. Ein Blick ins Becken verrät, dass hier schon lange mehr keine Wettkämpfe stattgefunden haben. Nur die große Schrift am Eingang „Piscine Olympique“ verrät den Anspruch.

Einst lagen Stadium und Schwimmbad am Rande der Stadt, die erst in den 1920er-Jahren von den französischen Kolonialherren zur Hauptstadt des Niger gemacht wurde. Als das Land dann 1960 unabhängig wurde, hatte die Stadt rund 30.000 Einwohner. Im Jahr 2000 waren es bereits 700.000 und heute wird die Einwohnerzahl mit 1,5 Millionen angegeben. Da hat es die Infrastruktur extrem schwer, Schritt zu halten. Und Sport hat da nicht unbedingt oberste Priorität.