Salat: Beten für das Seelenheil

Das rituelle Gebet, Salat, gibt dem täglichen Leben im Niger seinen Rahmen. Fünf Mal pro Tag ruft der Muezzin zum Gebet, und der Ruf wird weitestgehend erhört. Das Gebet gehört neben dem Glaubensbekenntnis, dem Fastenmonat Ramadan, der traditionellen Pilgerfahrt Hadsch und dem Zakat, der Pflichtabgabe, zu den Grundsäulen des muslimischen Lebens.

Beim Gebet stehen die Muslime dich an dicht. Auch das ist ein Zeichen der Verbundenheit – mit der Gemeinschaft und mit Allah.

Im Niger sind 95 Prozent Muslime. Sie beten fünfmal am Tag: im Morgengrauen, am Mittag, am Nachmittag, bei Sonnenuntergang und am Abend. Dabei wenden sich die Gläubigen gen Mekka – dort, wo die Kaaba steht, das Haus Gottes.

Wenn es Zeit zum Beten ist, wird der Gebetsteppich geschnappt und meist auf dem Kopf bis zum Ort des Gebetes getragen.

Wenn der Gebetsruf erschallt, können die Muslime in die nahe gelegene Moschee gehe oder einfach dort beten, wo sie sich gerade befinden. Interessant ist, dass dabei Männer und Frauen immer getrennt beten. In den größeren Moscheen ist ein extra Raum für sie reserviert.

Wo es keine Moschee gibt, existiert in der Regel ein umrandeter und oft überdachter Platz. Nur eines ist zu beachten: vor dem Betreten unbedingt die Schuhe ausziehen.

Das große wöchentliche Gebet findet immer freitags statt. In Niamey gibt es dafür die sogenannte Freitagmoschee oder auch große Moschee (französisch: Grande mosquée de Niamey) genannt, die 1989 mit Geldern aus Libyen erbaut wurde. Die Inneneinrichtung stammt aus Marroko und ist unbedingt sehenswert,

Die Große Moschee gilt als architektonisches Schmuckstück der Hauptstadt und kann außerhalb der Gebetszeiten auch von Touristen besucht werden.

Der Ablauf eines solchen Gebets folgt strengen Regeln. Erst stehen die Gläubigen, dann beugen sie sich vor und schließlich knien sie sich nieder auf den Boden. Diese Gebete sind für jeden volljährigen und gesunden Moslem eine Pflicht, die im Niger weitestgehend eingehalten wird.

Wichtig ist, dass vor dem Beten die rituelle Reinigung stattfindet. Denn im Koran steht schon geschrieben: „Ihr Gläubigen! Wenn ihr euch zum Gebet aufstellt, dann wascht euch (vorher) das Gesicht und die Hände bis zu den Ellenbogen und streicht euch über den Kopf und (wascht euch) die Füße bis zu den Knöcheln!“

Jedes Gebet besteht aus mehreren Abschnitten. Während das Morgengebet kurz ist und nur zwei Abschnitte umfasst, ist das Mittags- Nachmíttag- und Nachtgebet jeweils vier Abschnitte lang. Das kann durchaus bis zu 20 Minuten dauern. Aber jeder Tag hat so seinen festen Rahmen.

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