Hütten und Paläste

Niamey ist die größte Stadt des ärmsten Landes der Erde, wie es der UN-Entwicklungsindex ausweist. Uns so prallen hier Reichtum und Armut direkt aufeinander. Lehmhütten stehen direkt neben Hochhäusern, die in der Regel nur Banken oder Hotels sind.

Eines der schönsten Gebäude ist die Banque Sahélo Saharienne pour l’Investissement et le Commerce, eine 1998 in Libyen gegründete Investitionsbank. Sie ist mittlerweile in 15 afrikanischen Staaten aktiv.

Nur ein paar Straßen weiter spielt sich das wahre Leben ab. Die meisten Einwohner der Stadt mit ihren geschätzt 1,7 Millionen Menschen leben in Lehmhütten ohne fließend Wasser und zumeist ohne Strom, wenn er nicht „unkonventionell“ besorgt wurde.

Die Str0hmatten erfüllen hier übrigens eine doppelte Funktion: Zum einen zeigen sie die Grenze der Behausung an, zum anderen ist es die Umrandung der Freiluftküche und der Toilette.

In Sichtweite der Armutsvierteln stehen in Niamey große Hotels. Sie werden in der Regel nur von Ausländern besucht und sind daher – wie in vielen dieser Staaten – gut bewacht. Bevor man den Hotelkomplex befahren kann, wird das Auto kontrolliert.

Das Hotel Bravia gehört zu den drei größten Hotels in der nigrischen Hauptstadt. Jeden Sonntag lockt hier ein Brunch für 15.000 Franc CFA, was eine ausgesuchte Klientel garantiert.

Nicht vergessen werden sollte, dass etwa jeder zweite Niger unterhalb der Armutsgrenze lebt, also mit weniger als 1,90 Dollar pro Tag auskommen muss. Das ist für einen Europäer gerade mal ein Espresso.

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