Gut „behütet“: der Turban

Kopfbedeckungen sind im Niger eher selten und wenn sie getragen werden, sind sie eher ein Statussymbol oder einfach nur ein Modeschmuck. Aber bei den Tuareg ist der Turban immer ein Muss. Ein kleiner Einblick in das „gut Behütete“.

Der Turban oder auch „taguelmoust“ genannt bietet Schutz vor Sandstürmen und der Sonne. Er wird aus Baumwolle gefertigt und ist 3 bis 16 Meter lang. Die Farbe spielt dabei keine entscheidende Rolle, sie darf je nach Geschmack ausgewählt werden. Natürlich ist der indigoblaue Turban DAS Zeichen schlechthin, aber im Alltag überwiegt das Weiss.

Das Tragen des Turbans markiert für jeden Tuareg den Eintritt ins das Erwachsenenleben. Im Alter zwischen 15 und 18 Jahren entscheidet die Familie, ob es für den jungen Mann an der Zeit ist, einen Turban zu tragen. In Anwesenheit der wichtigsten Menschen im Dorf erhält der jungen Mann dann während einer Zeremonie seinen ersten Turban.

Der Turban muss in der Öffentlichkeit Ohren und den Mund bedecken. Die bedeckten Ohren bedeuteten, nicht alles zu sagen, was du hörst. Aber der bedeckte Mund ist eher entscheidend. Denn der Mund ist eine Quelle der Weisheit und des Konflikts. So muss nicht alles gesagt werden, aber alles, was du sagst, sollte so gesagt werden, dass es niemanden verletzt.

Doch nicht nur die Tuareg tragen einen Turban. Er ist auch bei den Peulh (Fulbe) oder den Toubous zu finden. Daher merke: Jeder Tuareg trägt einen Turban, aber nicht jeder, der einen Turban trägt, ist auch ein Tuareg.

Die Fulbe oder Fulani tragen einen Strohhut mit einem Lederband an der Seite und einem Lederknopf an der Spitze. Darunter ist oft ein Turban verborgen. Es ist die traditionelle Kopfbedeckung der Wodaabe, einer im Niger beheimateten Untergruppe der Fulbe.

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