Der Franc CFA, die gemeinsame Währung in acht ehemaligen französischen Kolonien Westafrikas, steht vor dem Aus. In den kommenden Jahren soll in den Ländern der Westafrikanischen Währungsunion der neue ECO diese einstige „Kolonialwährung“ ablösen. Aber das löst nicht nur Freude aus.

Nach der Unabhängigkeit in den 1960er-Jahren wurde der Franc CFA als „Freundschaftserklärung“ an die einstigen Kolonien gefeiert. Er war aber auf der anderen Seite ein Schlüsselelement der ungleichen Handelsbeziehungen zwischen der Franc-CFA-Zone und Frankreich. Denn durch die Koppelung an den französischen Franc und seine Überbewertung wurden Exporte in afrikanische Länder erleichtert und Absatzmärkte gesichert.

So setzen viele westafrikanische Staaten große Hoffnung in die neue Währung. Denn nicht nur der Name ändert sich, auch müssen nicht mehr die Hälfte der Währungsreserven bei der französischen Nationalbank hinterlegt werden und Frankreich wird nicht mehr wie bisher im Aufsichtsgremium der westafrikanischen Zentralbank vertreten sein. Damit könnten die Länder des heutigen CFA-Franc ihren Wechselkurs eigenständig ändern, die Währung abwerten und so die Exporte ankurbeln.

Allerdings wird bei aller Kritik gern vergessen, dass die Länder der Westafrikanischen Wirtschaft- und Währungsunion von den stabilen Wechselkursen profitieren und hier eine niedrige Inflationsrate herrscht. Denn seit Einführung des Euro 1999 ist der Wert des Franc CFA zur europäischen Gemeinschaftswährung auf 656:1 festgelegt.