Grenouille, der Frosch

Die Küche des Niger ist reich an französischen Einflüssen. So wird in ausgewählten Restaurants auch jenes Gericht angeboten, für das die Franzosen berühmt sind: Froschschenkel. Oder eben „cuisse de grenouille“.

Grenouille heißt Frosch. Und der gehört in Frankreich zu den lukullischen Leckerbissen. Aber was die meisten nicht wissen, selbst in Frankreich ist die Jagd auf Amphibien seit 1980 verboten. So werden die Froschschenkel tonnenweise importiert. Im Niger hingegen werden sie vor Ort gefangen. Es sind zumeist die Frösche der Art „Hoplobatrachus occipitalis“ oder Afrikanischer Ochsenfrosch.

In Niamey gibt es eine besondere Zubereitung. Die kleinen Froschschenkel werden nicht nur in Butter und Knoblauch sautiert, sondern mit Tomatenstücken zusammen angerichtet. Gegessen wird mit der Hand, alles andere wäre wegen der geringen Größe kaum umzusetzen und zudem einfach stillos.

Allerdings ist der Verzehr mühsam, weil die Schenkel eben sehr klein sind. Jedoch ist die Verkostung dieser Delikatesse der Franzosen – wenn man sich erst einmal überwunden hat – ein Erlebnis. Geschmacklich vergleichbar sind Froschschenkel nämlich mit Huhn oder weißem Fisch.

Froschschenkel waren übrigens in Frankreich und auch in Belgien früher keine Delikatesse, sondern ein Arme-Leute-Essen. Es war eine einfach zugängliche Quelle der Eiweißversorgung für jene, die kaum Geld hatten für anständiges Essen. Das ist heute fast vergessen.

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