Essen wie Gott in Frankreich

Es gibt drei gute Hotels in Niamey. Und sie alle bieten am Sonntag einen Brunch an. Etwas, das man mal erlebt haben muss, denn das Essen ist ausgezeichnet. Eine Mischung aus europäischem Geschmack und afrikanischem Einfluss.

Zunächst einmal: Nein. Es gibt keine nigrische Küche. Leider. Vielmehr ist der französische Einfluss sehr deutlich zu spüren und hochqualitative Lebensmittel werden bis heute aus Frankreich eingeflogen.

Am deutlichsten ist das an der Käsetheke zu sehen. Alles französische oder holländische Marken. Denn der Geschmack gerade der Eliten ist stark durch die einstige Kolonialmacht geprägt.

Ein Brunch in einem der sehr guten Hotels kostet zwischen 15.000 und 20.000 Franc CFA pro Person. Das sind umgerechnet 20 bis 30 Euro. Plus Getränke. Das grenzt die Zahl der Besucher auf die etwas Betuchteren ein. Und dennoch wird es relativ voll in den Restaurants.

Eine riesige Auswahl empfängt den Besucher bereits bei den Vorspeisen. Und da viele Europäer unter den Gästen sind, gibt es auch Schwein. Das allerdings ist für Muslims extra ausgewiesen.

Der Grillbereich wird um die Mittagszeit geöffnet. Mindestens vier verschiedene Gerichte werden frisch zubereitet. Da fällt die Auswahl schwer. Aber es gibt auch ausländische Gäste, die kämpfen sich durch alle Angebote durch.

Sehr empfehlenswert ist im Niger der Fisch. Es ist zumeist der Capitaine, eine Art mit sehr wenig Gräten. Und jedes Restaurant hat hier seine eigene Art der Zubereitung. Aber immer lecker.

Bei den Getränken schließlich herrscht bei der Auswahl der Weine kein Mangel. Auch wenn die meisten Flaschen direkt aus Frankreich kommen, sind doch auf der Karte auch Weine aus Österreich, Italien und Südafrika zu finden.

Unbedingt kosten sollte man auch das lokale Angebot. Links ist Ingwersaft, sehr scharf. In der Mitte Zitronenwasser, sehr lecker. Aber das Beste ist der rote Saft auf der rechten Seite, sehr süß.

Der rote Saft heißt in Westafrika Bissap. Das sind Hibiskusblüten, die getrocknet und zuerst mit heißem Wasser aufgegossen werden. Nachdem der erkaltete Saft durch ein Sieb gegossen wurde, kommt jetzt Zucker, Vanillezucker und eine Prise Muskatnuss hinzu. Das ganze wird dann mit etwas Orangenblütenwasser verfeinert – fertig ist der Bissap. Und wer die Süße nicht mag, der mischt Bissap mit Gingembre, also mit dem Ingwersaft.

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