Eine große Uni, ein fast vergessener Name

Niger hat ein gut ausgebautes Hochschulsystem mit neun staatlichen und 16 privaten  Universitäten. Die bekannteste Hochschule ist die Universität von Niamey UAM. Mehrere Tausend Studenten sind hier an sechs Fakultäten und drei Instituten eingeschrieben. Aber der Namenspatron Moumouni ist kaum bekannt.

Die UAM ist die älteste und größte Universität des Landes. 1973 ging sie aus dem 1971 gegründeten Zentrum für Hochschulbildung hervor und trägt seit 1992 den Namen Abdou Moumouni. Der Physiker gilt als „Vater der Sonnenenergie“ in Afrika. Auf ihn laufen Patente für Solarwarmwasserbereiter, Solarkocher, Solarkollektoren und vor auch einen Dampfmotor.

Groß ist der Name Moumouni am Eingang des Campus zu lesen. Aber nur wenige Studenten wissen damit etwas anzufangen.

Heute ist Moumouni Dioffo fast vergessen. Dabei gründete und leitete er von 1964 bis 1969 das Laboratoire de l’énergie solaire de la République du Mali (Labor für Sonnenenergie der Republik Mali). Als er 1969 nach Niger zurückkehrte, leitete bis 1985 das Office de l’énergie solaire du Niger (ONERSOL). Von 1975 bis 1991 arbeitete er als Professor für Physik an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Iniversität von Niamey, die er von 1979 bis 1982 als Rektor führte.

Der Uni-Campus ist weiträumig angelegt. Dieses Gebäude ist das Internet-Café der Hochschule, das gern genutzt wird.

Im Netz ist der Name Moumouni einfach zu finden. Aber wer sucht danach? Was gilt der Prophet im eigenen Land? Darauf hat auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock bei ihrem Besuch in Niamey im Mai 2022 hingewiesen, als sie an der Universität einen Vortrag zu Klimakrise und Terrorismus hielt. Auch hier wieder: Viel Beifall, aber wenig Resonanz. 

Klimawandel und Wasserstoff sind an der Uni indes durchaus Themen. Sogar einen eigenen Lehrstuhl gibt es dafür.

Während viele junge Nigrer gern Politikwissenschaften studieren, um in den Staatsapparat zu kommen oder aufzusteigen, ist das Interesse ausländischer Studenten groß am Klimawandel. So kommen zahlreiche Studenten aus mehreren westafrikanischen Ländern – vom benachbarten Benin oder Tschad bis hin nach Mauretanien. Im Ausland leuchtet die UAM.

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