Stein auf Stein

Bürgersteige sind selten im Niger. Dafür werden die Innenhöfe der Häuser gern gepflastert. Mit sogenannten pavés. Aber woher kommen sie?

Für eine Stein-Werkstatt reicht eine kleine Ecke am Straßenrand, etwas Zement und natürlich Arbeitskraft. So entstehen bis in den Abend hinein Steine in allen Formen und zumeist nur zwei Farben: steingrau und rot.

Alles ist Handarbeit. Zunächst wird der Beton gemischt, der wenig später in Plastikformen gebracht wird. Das Trocknen erledigt dann die Sonne. Selbst am späten Nachmittag sind noch 40 Grad und mehr.

Der entscheidende Schritt der Steinherstellung ist dem Patron vorbehalten. Denn nur der Chef, so die landläufige Meinung, weiss genau, wie viel Beton pro Stein nötig ist und wie er hineingefüllt wird.

Die gefüllten Formen bleiben einfach liegen. Schließlich sinken selbst nachts die Temperaturen gerade mal auf 30 Grad. So ist am nächsten Tag alles fertig. Und Diebstahl ist selten, denn die Betonquader sind ziemlich schwer.

Die Formen sind das Betriebskapital. Daher werden sie immer gut gereinigt. Oft werden die leeren Formen am Abend sicherheitshalber mitgenommen.

Wenn es übrigens rote Steine geben soll, dann wird in die leere Form einfach etwas Farbe gekippt. Beton drauf und fertig. Die Farbabweichungen werden gern hingenommen. Es ist eben alles Handarbeit. Und es sieht zudem noch schön aus.

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