Das Wort „Fada“ steht an vielen Hauswänden im Niger. Meistens noch mit einem Zusatz wie dem Distrikt oder ein Fantasiename. Aber dahinter verbirgt sich etwas handfestes: eine nachbarschaftliche Teerunde, in der oft Frauen zusammenkommen, um ihre Probleme zu besprechen.

Die Fada ist eine Art Zeitvertreib, aber mit einem ernsten Hintergrund. Hier können die Probleme des Alltags besprochen und gesehen werden, wie andere das Problem gelöst haben. Dabei reicht die Spanne von Haushalts- und Verkehrsproblemen bis zu handfeste Probleme von Heranwachsenden – beispielsweise oder wie man sich selbst gegen Übergriffe verteidt, erzählt eine Frau in Niamey.

Auf diesen informellen Treffen wird durchaus über ernste Themen geschwatzt. Und so wird über die Polizei, Politik, Bildung, Schule und mehr geredet – oft in dieser Reihenfolge. „Wir reden über alles und nichts“, sagt die Frau und lacht dabei. „Wichtig ist nur, dass wir einander respektieren.“ Kein schlechter Grundsatz.

Schwatzen steht bei den Fadas im Vordergrund. Alles fängt damit an, dass irgendjemand an der Ort der Fada, der sich oft hinter einer schützenden Mauer befindet, Tee mitbringt. Für Sitzgelegenheiten muss jeder selbst sorgen. Dann wird gemeinsam getrunken und geredet, eine feste Tagesordnung gibt es nicht. Auch eine Anwesenheitspflicht oder ähnliches gibt es nicht – einfach im stressigen Alltag mal entspannen.