Niamey ist die bevölkerungsreichste Stadt des Niger mit fast zwei Millionen Einwohnern. Vor knapp 100 Jahren waren es gerade 3.000 und zur Unabhängigkeit im Jahr 1960 waren es 30.000. Danach ist die Bevölkerungszahl explodiert. Aber abends am Fluss ist man selbst in der Innenstadt an einigen Orten fast allein.
Der Niger-Fluss, der die Stadt durchquert, liegt auf einer Höhe etwa 205 Meter über dem Meeresspiegel. Kann man den Fluss in der Trockenzeit fast zu Fuss durchqueren, so steigt der Pegel in den Regenmonaten Juli und August rasant an. In diesem Jahr waren es wegen der heftigen Niederschlägen im August rund drei Meter in nur vier Wochen.

Um der zunehmenden Ausbreitung der Wüste etwas entgegenzusetzen, hat die Stadtverwaltung in den 1960er-Jahre einen 25 Kilometer langen Baumgürtel quer durch Niamey anlegen lasen. Dieses Aufforstungsprogramm hinterließ langfristige Spuren. Heute ist die nigrische Hauptstadt nicht nur direkt am Fluss grün.

Der Niger, zuweilen auch als der schwarze Fluss bezeichnet, ist reich an Fischen. Besonders der Capitaine ist beliebt. Dieser Nilbarsch (Lates niloticus) kann bis zu 2 Meter lang werden und 200 Kilogramm auf die Waage bringen. Rund 2.000 Franc CFA bringt das Kilo dem Fischer.

Die Landesfarben des Niger sind Orange, Weiß und Grün. Während das Orange die Wüste Sahara beschreibt, steht das Grün für den Sahel-Gürtel – also den grünen Wüstenrand. Und das Weiß dient eigentlich nur als Untergrund für die orangefarbene Sonnenscheibe, die nicht nur in Niamey malerisch untergeht.

Rund 240 Quadratkilometer ist Niamey groß, das ist nur ein Viertel der Größe der deutschen Hauptstadt. Aber die Kulissen für die Sonnenuntergänge sind hier genauso fantastisch.