Covid contra Malaria

Covid ist im Niger kaum bekannt. Zwar steigen die Zahlen in der „Kälterperiode“ wieder an, aber zwischen 20 und 30 Neuinfektionen pro Tag sind eine ganz andere Hausnummer als in Europa. Damit das so bleibt, herrscht Meldezwang und die Behörden reagieren umgehend. Ein ungewollter Selbstversuch.

Am 23. November teilte das Gesundheitsministerium mit, dass 26 neue Fälle registriert wurde, nicht wenige davon sind Ausländer. Trotzdem zählen sie in der Statistik mit. Und so gab es seit Beginn der Pandemie insgesamt 6.877 Infektionen mit 246 Todesfällen.

Als erstes bekommt der Patient zu Hause Besuch der Schnellen COVID-Einheit, wo ein PCR-Test gemacht wird. Auch wird nach schweren Symptomen geschaut, die eine Einweisung in ein Krankenhaus erforderlich machen könnten. Aber in der Regel sind die Intensiv-Betten ausschließlich durch Malaria-Fälle belegt.

Schnelltests sind oft der erste Hinweis auf die Krankheit, vor der auch eine Impfung nicht schützt. Aber sie schützt vor schweren Verläufen.

Behandelt werden die leichteren Covid-Fälle mit Medikamenten, die einem der Doktor sogar nach Hause bringt. Das ist entweder Hydroxychloroquine aus chinesischer Produktion oder Azithromizyn etwa aus Mauritius. Egal, Hauptsache es hilft. Das wird eine Woche später dann durch erneuten Besuch des COVID-Teams festgesellt. Und erst nach einem weiteren PCR-Test, der negativ sein muss, wird die Quarantäne aufgehoben. Das wirkt.

Überall im Land sind Warnschilder aufgestellt. Die AHA-Regeln sind oft die einfachste Art zum Selbstschutz. Doch hat das Land im Gesundheitsbereich ganz andere Probleme.

„Wir haben im Niger viermal so viel Malaria-Tote wie Covid-Tote“, sagt ein nigrischer Ministeriumsmitarbeiter. Und die Verläufe seien in der Regel deutlich schwerer. Was also sei für die Menschen in dem afrikanischen Land das wirkliche Problem?

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