Made in China

Niger ist auf der strategischen Landkarte von China ein wichtiger Punkt. Denn das westafrikanische Land ist zwar das ärmste der Welt, verfügt aber über wichtige Bodenschätze von Gold über Öl bis zu Uran. Und so wird der Einfluss Chinas im Niger immer spürbarer.

Das größte Infrastrukturprojekt der Chinesen im Niger war bislang die 2021 eingeweiht dritte Brücker über den Niger-Fluss in Niamey. Dabei kam sowohl das Geld als auch die Baumaterialen und die Bauarbeiter aus dem Reich der Mitte.

Im Stadtbild der nigrischen Hauptstadt sind Chinesen eher selten zu erblicken. Sie leben in eigenen Häusern oder kleinen Gebieten, die abgeschottet von der normalen Bevölkerung sind. Allerdings ist die Idee der Gründung eines „China Town“ gescheitert, das Areal im Zentrum der Stadt liegt verlassen dar.

Wer genau hinsieht, entdeckt in Niamey aber immer wieder kleine Geschäfte, die von Chinesen geführt werden. Zuweilen sind die Schilder nur auf Chinesisch geschrieben. Die Zielgruppe ist damit klar.

Ausgebaut wird derweil die Militärkooperation zwischen beiden Ländern. So bekommt die nigrische Armee nicht nur zahlreiches Militärgerät, sondern ihre Generäle erhalten eine einjährige Ausbildung an der chinesischen Militärakademie. Damit entstehen belastbare „Freundschaften“ gerade zu einem Land, in dem wie in allen afrikanischen Ländern das Militär immer ein gewichtiges Wort mitredet.

Chinesische Militärfahrzeuge wie hier ein Schützenpanzer vom Typ 92 werden im Niger gern genutzt. Dieser sechsrädrige Radpanzer WZ551 wird bei der Präsidentengarde eingesetzt.

Jetzt erlebt die chinesisch-nigrische Kooperation einen neuen Höhepunkt. Eine bereits 2012 geplante Ölpipeline ist nunmehr im Bau. Sie wird rund 4,5 Milliarden Dollar kosten und soll über knapp 2.000 Kilometer Öl aus dem Südosten des Niger zum Hafen Seme in Benin transportieren. Bislang wurde das Öl über Tschad nach Kamerun gebracht. Zugleich soll die Förderung von derzeit 20.000 auf 120.000 Barrels pro Tag steigen.

Und wenn wie geplant die Förderung bis zum Jahr 2030 einen Umfang von 300.000 Barrel erreicht, werden Öl und Gas rund die Hälfte des Bruttosozialprodukt des Landes ausmachen. Daher ist chinesische Hilfe im Niger hoch willkommen. Bezahlt wird später.

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