Sie heißt nicht umsonst die „Gr0ße Moschee“: Bis zu 10.000 Menschen können hier gemeinsam beten. Es ist die zentrale Freitags-Moschee von Niamey, der Hauptstadt des Niger. Und natürlich die Größte des Landes.

Der Grundstein für diese Moschee wurde 1977 gelegt. Im Mai 1989 wurde sie fertiggestellt. Finanziert wurde das Projekt mit Geldern aus Libyen, das in den 1970er-Jahren zahlreiche Moschee-Bauten in muslimischen Ländern Afrikas unterstützte. Später kamen solche Gelder aus Saudi-Arabien in den Niger und in jüngster Zeit verstärkt auch aus der Türkei. Zeiten ändern sich.

Reich ausgeschmückt ist die Moschee, deren Innenausstattung aus Marokko kommen soll. Ausländer können – gegen einen Obolus für die Moschee und natürlich extra auch noch für den Früher – das islamische Gotteshaus besuchen. Aber bitte vorher die Schuhe ausziehen.

Der Islam kam in die Region des heutigen Niger im 15. Jahrhundert. Heute sind hier offiziell über 99 Prozent der Menschen Muslime. Die Mehrzahl von ihnen gehört dabei der sunnitischen Richtung an. Sie gehen also davon aus, dass Mohammed, der Religionsstifter, keinen Nachfolger benannt hat – dieser also gewählt werden müsse. Die Schiiten hingegen fordern, dass der Nachfolger von Mohammed abstammen müsse. Kompliziert.

Der Islam im Niger gilt als tolerant. So praktizieren viele Ethnien wie die Songhai, Hausa oder Kanuri nebenbei auch noch ihre traditionelle Glauben. Auch der christliche Glaube ist im Land zu finden. Und selbst „Mischehen“ sind möglich – allerdings nur, wenn der Mann Christ ist. Die Kinder bekommen dann einen christlichen und einen islamischen Vornamen.