Sie gilt als das Symbol der Sahel-Zone – die Schirmakazie. Der bekannteste Vertreter dieser Art ist der Ténéré-Baum, der in der gleichnamigen Wüste im Umkreis von 400 Kilometern ganz allein stand. 1973 wurde er von einem betrunkenen LKW-Fahrer umgefahren. Aber seine Geschwister sind überall im Land zu finden.

Die Akazie ist anspruchslos und bestens an die klimatischen Bedingungen der Trockensavanne angepasst. Daher versuchte die nigrische Regierung nach dem Tod des mehrere Hundert Jahre alten Exemplares, einen neuen Baum dort anzupflanzen. Aber alle Versuche scheiterten. So steht heute in der Ténéré-Wüste nur ein Baum aus Stahlrohren. In der Spitze sind verchromte Radkappen angebracht worden, die schon von Weitem durch ihr Blinken eine gute Orientierung bilden.

Eigentlich heißt dieser Baum Gao, so wie die Stadt im benachbarten Mali. Seine kleinen Blätter gehören zu den Lieblingsspeisen der Giraffen. Doch auch andere Tiere wie die Ziege oder das Dromedar freuen sich über jedes Grün. Und das gerade in der Trockenzeit.

Der Gao, der bis zu 20 Meter hoch werden kann, ist anders. Er behält während der Trockenzeit seine Blätter. So beschattet diese Akazienart Vachellia tortilis fast nebenbei die Hirsefelder und reduziert die Verdunstung im Boden. Um an dieses Naturwunder im doppelten Sinne des Wortes zu erinnern, wurden die Überreste des l’arbre du Ténéré – dem „isoliertesten Baum der Erde“ – ins nigrische Nationalmuseum gebracht.