Niamey ist die Hauptstadt des Niger und eine Millionenstadt. Entstanden ist sie durch die Zusammenlegung von mehreren kleinen Dörfern. Gegründet worden sein soll die Stadt durch den Djerma-Häuptling Kouri Mali. Aber es gibt noch eine andere Geschichte.

Ursprünglich, so heisst es, sei Niamey ein Fischerdorf gewesen. Die Fischer hatten sich zunächst auf einer kleinen Insel namens Neni Goungou angesiedelt. Als sie dann am linken Flussufer sesshaft wurden, benannten sie den Ort nach dem Baum „Nia“, der dort wuchs. Und „ne“ steht in Djerma für Ufer. So entstand der Legende nach Niame oder heute einfach Niamey.

Europäer kamen spät in diese Region. Erst 1898 tauchte der Name der Ortschaft Niamey in einem Expeditionsbericht des Franzosen Émile Auguste Léon Hourst auf. 1901 soll das Dorf, das bei einer weiteren Expedition erkundet wurde, gerade mal 600 Einwohner gehabt haben.

1926 schlug die Geburtsstunde der neuen Hauptstadt. Die französische Kolonialmacht verlegt die Metropole des Niger von Zinder nach Niamey. Doch bis in die 1940er-Jahre wuchs die Bevölkerung gerade mal auf 10.000 Menschen an. Erst mit der Unabhängigkeit des Landes blühte auch die Stadt auf, die bis heute in weiten Teilen ihren dörflichen Charakter bewahrt hat.
