Die 27-Millionen-Grenze ist erreicht

Wie viele Einwohner hat der Niger? Das ist eine gute Frage, denn in den vergangenen Jahrzehnten gab es nur Hochrechnungen. Aber eines scheint klar: Ende 2023 lebten in dem westafrikanischen Land mehr als 27 Millionen Menschen.

Die Geburtenrate liegt mit 6,4 Kindern pro Frau an der Spitze der Welt. Gerade auf dem Land werden Kinder als Segen Gottes angesehen.

Geschätzt wird, dass im Niger jährlich mehr als eine Million Kinder geboren werden. Und selbst bei einer hohen Kindersterblichkeit von etwa 40 Prozent übersteigt das reale Bevölkerungswachstum somit das Wirtschaftswachstum.

Im Niger herrscht Schulpflicht. Um allen Kindern einen Ort zum Lernen zu bieten, müssten jährlich rund 1.000 neue Schulen gebaut werden. Dabei sind Klassen von 40 Kindern hier die Normalität.

Eines ist klar: Planung ist aufgrund von Schätzungen nur schwer möglich. So sollte im Jahr 2023 eine große Volkszählung stattfinden. Alles war vorbereitet, aber der Putsch hat dieses Vorhaben erst einmal auf der Prioritätenliste ganz weit nach hinten geschoben.

Ein Problem in Niamey und anderen großen Städten des Landes sind die Flüchtlinge. Sie kommen zumeist an unsicheren Grenzgebieten. Aber angesichts der aktuellen Situation werden von ihnen immer mehr freue Plätze in der Stadt „besiedelt“: Etwa 250.000 Flüchtlinge soll es derzeit allein in der Hauptstadt geben.

Und die Bevölkerungsentwicklung geht ständig weiter steil nach oben. Die UN schätzt, dass die Bevölkerung des Nigers bis 2050 auf 66 Millionen Menschen anwächst. Das wäre eine Zunahme um unglaubliche 244 Prozent.

Heute kündigt nur noch ein altes Plakat von dem Plan einer Volkszählung: Diese sollte mehrere Monate dauern. Aber jetzt heisst es wieder: schätzen.

Nur zur Erinnerung: Als der Niger 1960 unabhängig wurde, betrug die Bevölkerungszahl in dem Land, das dreieinhalb mal so groß ist wie Deutschland, gerade mal 3,39 Millionen.

 

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