Bau auf, bau auf

Es wird wieder gebaut in Niamey. Jahrelang gab es neben zahlreichen Bauruinen nur vereinzelt Großprojekte, die das neue Stadtbild der Hauptstadt prägten. Aber jetzt kommen auch private Bauvorhaben mit mehreren Etagen wieder voran.

Offiziell wurde bereits von einer Immobilienkrise in der Hauptstadt gesprochen. Denn selbst junge Familien und Beamte mit einem durchaus guten Einkommen hatten jahrelang keinen Wohnraum mehr gefunden. Und so hat in den vergangenen Monaten eine Bautätigkeit begonnen, die ihresgleichen sucht.

Die Gebäude in Niamey sind in der Regel nur zwei Etagen hoch, manchmal auch drei. Die neuen Gebäude in der Stadt haben indes durchweg mindestens fünf Etagen und sollen nach aktuellem Standard gebaut werden. Auch die Architektur ist vielfältig, selbst an eine vernünftige Dämmung ist gedacht.

Neben den neuen Projekten werden sogar alte Bauvorhaben wiederbelebt. Was jahrelang als Bauruine herumstand, wird jetzt fertiggestellt. Ein Blick in die Etagen der alten Rohbauten zeigt, dass es eine „Zwischennutzung“ gab. Die leeren Etagen dienten oft Flüchtlingen als Notunterkunft. Dies wird in Niamey geduldet, bis das Bauvorhaben weitergeht.

Auch für die Schulen gibt es einen Lichtblick. Ein Pilotprojekt in der Grundschule Kirkissoye zeigt, dass mit einem neuen Materialmix – 75 Prozent Laterit, 25 Prozent Sand, nur zwei Prozent Beton – einen hervorragende Dämmung erreicht werden kann, die die Innentemperaturen auf 20 Grad absenkt. Und mit einer Lebensdauer dieser Gebäude von 75 bis 100 Jahren dürfte so ein Projekt gerade in einem Land wie Niger höchst willkommen sein.

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