Der Verkehr in Niamey trägt zuweilen chaotische Züge. Ampeln sind oft nicht mehr als ein Hinweisschild, Überholen von allen Seiten oder Eselskarren und Kamele auf der Straße im Gegenverkehr gehören zum Alltag. Eine Ausnahme bildet der Kreisverkehr. Wer hier drauf ist, der hat Vorfahrt.
Kreisverkehre sind im Straßenverkehr der nigrischen Hauptstadt relativ jung. Sie wurden zumeist erst mit der Umgestaltung der Straßen und dem Bau von Umgehungsstraßen angelegt. Oft tragen sie nun Namen von Persönlichkeiten oder wichtigen Orten – alles ein Teil des Niamey-Nyala-Programms zur Verschönerung der Stadt.

Die Idee der Kreisverkehre geht auf Saidou Sidibé zurück, den ersten Präsidenten des Rechnungshofs. Er war der Initiator von Niamey Nyala und der Gestaltung aller Kreisverkehre in der nigrischen Hauptstadt. Ihm ist daher einer der wichtigsten Kreisverkehre gewidmet.

Kreisverkehre sind aber auch Kunst im öffentlichen Raum. Jeder ist verschieden und jeder erzählt ein Stück Geschichte – wie dieser hier am Internationalen Konferenzzentrum Mahatma Gandhi. Für diesen Kreisel wurde die Form von Kalebassen gewählt, die im Niger ein traditionellen Mittel der Aufbewahrung von Nahrungsmittel und für den Transport von Wasser ist.

Staus gehören zum Alltag in Niamey. Jahrzehnte wuchs der Verkehr, ohne dass es einen Ausweg aus dem immer dichter werdenden Autokolonnen zu geben schien. Bis eben die Idee der Kreisverkehre umgesetzt wurde. Sie sind letztendlich eine wunderschöne Idee, die Raser auf den Straßen meisterhaft zu bremsen.
