Winter adé

Es war der kälteste Tag des Jahres: Freitag, der 13. Januar. Die Nachttemperaturen sind auf 14 Grad gesunken. Und tagsüber wurde nur kurz die 30-Grad-Marke gerissen. Aber ab jetzt wird es wieder warm. So, wie es sich für Afrika gehört.

Genannt wird diese kühle Zeit die „Kälteperiode“ in der Trockenzeit. Denn seit Ende November ist das Thermometer stetig gefallen. Aber so kalt wie heute war es bisher noch nicht. Doch nun gehen die Temperaturen sowohl in der Nacht als auch am Tag wieder aufwärts.

Morgens kommen immer die Esel-Gespanne mit dem Holz durch die Viertel und werden schon sehnlich erwartet. Denn das Brennholz ist für das warme Frühstück bestimmt.

Für die Nigrer ist das momentan tiefster Winter. Die Europäer hingegen freuen sich, dass es endlich angenehm kühl ist. Das wäre die beste Reisezeit auch für Touristen, die es aber leider wegen der angespannten Sicherheitslage nicht gibt.

Mit dem Brennholz wird übrigens nicht geheizt, sondern Feuer zum Essen kochen gemacht.

Grund für diese Kühle ist der Nordost-Passat, der staubige Luft aus der Sahara bringt. Dadurch sinken die Sonnenstunden auf unter 10 pro Tag. Aber in ein paar Wochen wird sich das ändern und die aktuellen Höchsttemperaturen des Tages werden dann die niedrigsten der Nacht sein.

Für die Kinder ist es die Zeit der dicken Jacken oder zumindest einer Windjacke.

Es gibt aber auch einen angenehmenNebeneffekt: Der Niger-Fluss hat gegenwärtig seinen Höchststand erreicht. Wenn ab März dann die heiße Phase der Trockenzeit einsetzt, wird der Pegel fast täglich fallen. Der Unterschied wird letztlich bei fast drei Metern liegen.

Wo jetzt noch die Pirogen im Abendlicht unterwegs sind, wird in ein paar Wochen das Terrain begehbar sein. Es wird dann zum Anbau von Salat und Gemüse genutzt.

Eines wird sich allerdings bis zum Juli nicht ändern: es bleibt staubig-trocken. Erst in ein paar Monaten wird es mit Beginn der Regenzeit wieder heftige Niederschläge geben. Und dann steigt auch wieder der Fluss-Pegel auf das gegenwärtige Niveau.

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