Es ist der größte Tagungsort des Landes: Das Internationale Kongresszentrum Mahatma Gandhi. Der von der indischen Firma Shapoorji Pallonji errichtete Bau ist unbestritten ein architektonisches Highlight in Niamey. Allein die Fassade ist schon an einen Baobab angelehnt, dem Baum der Verständigung und der afrikanischen Widerstandsfähigkeit.
Anlass für den Bau eines neuen Kongresszentrums war die 33. Tagung der Afrikanischen Union, zu der Staats- und Regierungschefs aus 55 Ländern des Kontinents erwartet wurden. Da Niger zu dieser Zeit keine entsprechenden Kapazitäten hatte, suchte die Regierung nach Alternativen und fand in der indischen Regierung einen tatkräftigen Partner.

Für das Konzeptdesign wurde das STUP Design Forum, Mumbai, ausgewählt. Und das Ergebnis ist beeindruckend. Die Farbe der Fassade erinnert an die berühmten Salinen von Tegguida-n-Tessoum im Niger, der 21,5 Meter hohe Freiheitsturm an die Moschee von Agadez, und die Stahldachrahmen, die die verschiedenen Gebäude umschließen, wurden nach dem Vorbild des Affenbrotbaums Baobab entworfen.

Insgesamt ist der auf fünf Hektar Gesamtfläche errichtete Komplex für 3.300 Gäste ausgelegt. Allein der große Plenarsaal kann 2.500 Gäste aufnehmen. Um den modernsten Anforderungen gerecht zu werden, wurden Innenausstattungen und Möbel aus Indien, Dubai und der Türkei beschafft.

Trotz zahlreicher logistischer Probleme konnte das Internationale Kongresszentrum Mahatma Gandhi nach nur 14-monatiger Bauzeit im Dezember 2019 eröffnet und im Januar 2020 dann offiziell eingeweiht werden. Heute gilt es als ein Wahrzeichen der nigrischen Hauptstadt und als Symbol für Indiens Engagement in Afrika.