Regenzeit, Malariazeit

Die Regenzeit hat begonnen und mit dem Regen kommen auch die Moskitos. Zumeist sind sie einfach nur lästig. Aber einige dieser Mücken übertragen Malaria.

Malaria oder Paludisme, Palu wie es hier heißt, ist das größte Gesundheitsproblem im Niger. Die Todeszahlen übersteigen die COVID-Fälle um ein Vielfaches. Unvorstellbar, aber wahr. Denn es gibt keine Impfung dagegen.

Der einfachste Schutz gegen die Mücken sind Moskitonetze. Da die Temperaturen selbst in der Regenzeit nachts selten unter 30 Grad sinken, wird in den ärmeren Vierteln im Freien geschlafen.

Nicht jede Mücke überträgt Malaria. Es ist nur eine bestimmte Art, die Anopheles heißt. „Anopheles“ ist das griechische Wort für „unnütz“ oder „schädlich“ und das trifft die Sache auf den Kopf. In Westafrika ist es vor allem die Anopheles gambiae, die besonders unnütz ist.

Auf den Straßen sind zu Beginn der Regenzeit riesige Plakate aufgetaucht, die für die Moskitonetze werben. Parallel dazu verschenken Hilfsorganisationen diese Netze an die Armen.

Manchmal finden sich diese Netze von amerikanischen Hilfsorganisationen noch frisch verpackt bei einem Straßenhändler wieder. Denn sie werden kostenlos an die Ärmsten verschenkt. Aber der Hunger zwingt so manche Familie, zwischen einem Schutz der Liebsten und dem blankem Überleben zu entscheiden. Ein paar Franc CFA machen eben den Unterschied.

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