Eine Sandrallye fällt ins Wasser

Niger ist ein Wüstenstaat. Da ist es gut, wenn man nicht nur das Fahren auf der Straße beherrscht, sondern auch die Sandpisten. Aber gerade die Wadis, also die trockenen Flussbetten, haben ihre Tücken. Denn so trocken sind sie manchmal nicht.

Sandpisten haben ihre Eigenheiten. Allen voran, dass der Sand keine fahrerische Fehlleistung verzeiht. Die erste Regel lautet daher: lass das Auto selbst seine Spur halten. Ein oft instinktives Gegenlenken führt nur zu Problemen.

Außerhalb der normalen Straßen geht es nicht ohne Allradantrieb. Und da zählt letztlich nur eine relativ hohe Geschwindigkeit, selbst im L4-Gang.

Die zweite Regel lautet: Trau selbst an kleinen Flussübergängen nicht deinem Gefühl, sondern teste es vorher zu Fuß. Warum? Ganz einfach. Das Rinnsal könnte viel tiefer reichen. Und dann steckst du im Schlamm fest, der wie Kaugummi am Auto klebt.

Die alte Regel, das Aufschaukeln hilft um freizukommen, gilt hier leider nicht. Vielmehr saugt sich die Karosse so noch mehr fest. Und dann geht nichts mehr. Gar nichts.

Selbst ein zweites Fahrzeug ist nicht immer hilfreich. Ja, wenn nur ein Radpaar im Schlamm steckt, ist die Seilwinde des Begleitautos als Zugmittel sehr nützlich. Aber wenn beide Achsen im Schlamm versinken, da hilft nur noch eine große Lösung. Das sind mehrere Fahrzeugen und ein Luftkissen, das dem havarierte Wagen unten erst mal etwas Luft verschafft.

Schön ist es, dass selbst in abgelegenen Gebieten immer irgendwer in der Nähe ist und sich das Ereignis relativ schnell herumspricht. So sind ein paar Stunden später viele helfende Hände da.

Aber selbst mit zum Schluss rund 20 Helfern war es nicht möglich, den Wagen auch nur mehr als ein paar Zentimeter zu bewegen. Und so lautet Regel Nummer drei: Selbst bei vermeintlich kurzen Ausflügen immer genug Wasser Mittnehmen. Es kann länger werden.

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