Etwa 98 Prozent der Nigrer sind Moslems. Doch gibt es in dem westafrikanischen Land auch eine kleine Minderheit, die dem christlichen Glauben anhängt. Und so existieren in den großen Städten zahlreiche Kirchen, die von einer katholischen Kathedrale bis zu unscheinbaren Häuschen von kleinen christlichen Gemeinschaften reichen. Ein Osterbesuch.
Die wichtigste Kirche in der Hauptstadt Niamey ist die katholische Kathedrale „Unserer lieben Frau von der immerwährenden Hilfe“. Sie ist der Sitz des Bischofs und lädt jeden Sonntag die rund 3.000 Katholiken der Pfarre, die aus über 40 Ländern kommen sollen, zu den Gottesdiensten ein. Sie werden auf Djerma, Französisch und Englisch abgehalten.

Wer in eine der Kirchen außerhalb der Messe gehen will, muss allerdings viel Glück haben. Denn oft sind die Gotteshäuser verschlossen, seit 2015 nach dem Streit um die Mohammed-Karikaturen über 50 Kirchen im Land angegriffen und zum Teil verwüstet wurden.

Niger ist insgesamt ein religiös sehr tolerantes Land. Das gilt im Übrigen auch für den Islam. Wer nicht fünf Mal am Tag betet, der wird nicht schief angesehen. Auch die Moscheen sind für einen Besuch von Ausländern offen. Allerdings setzt sich in jüngster Zeit immer stärker ein sozialer Druck durch, die Regeln des Korans einzuhalten.

Ostermontag herrscht jedenfalls Ruhe in Niamey. Während in Europa der Auferstehung Christi gedacht wird, sind die Kirchen in Niamey nach der Messe geschlossen. Und die Muslime sind im Fastenmonat Ramadan. Eine sehr beschauliche Zeit.