Für die rund 23 Millionen Muslime im Niger beginnt der Fastenmonat Ramadan. In diesem Jahr dauert er vom 3. April bis zum 30. April. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang wird auf Essen, Trinken, Rauchen und Frauen verzichtet. Am 1. Mai kommt dann das große Fastenbrechen.
Tagsüber wird gefastet, um Allah näher zu kommen. Erst nach Sonnenuntergang gibt es das kleine Fastenbrechen, dann darf gegessen und getrunken werden. Aber tagsüber werden die Regeln von den meisten strikt eingehalten. Nur Kinder, Schwangere, Kranke und alte Menschen oder Reisende sind vom Fastengebot ausgenommen.

Der Ramadan ist übrigens der einzige Monat, der im Koran explizit erwähnt wird. Denn in diesem Monat wurde in der „Nacht der Bestimmung“ (lailat al-qadr) erstmals ein Teil des Korans herabgesandt. Ganze 23 Jahre hat es der Überlieferung zufolge gedauert, bis der Erzengel Gabriel alle Teile des Koran dem Propheten Mohammed geoffenbart hat.

Allerdings wird dieses Mal der Ramadan vom Krieg in der Ukraine überschattet. Denn zu der schlechten Ernte im vergangenen Jahr und einer großen Hitze in diesem Jahr kommen steigende Lebensmittelpreise durch sinkende Exporte aus Russland und der Ukraine. Und dies trifft ein Land wie den Niger, das rund 30 Prozent seines Weizens allein aus Russland bezieht, ziemlich hart.

Das Fasten im Ramadan ist neben dem Glaubensbekenntnis, der Zakat, den fünf täglichen Gebeten und der Hadsch-Pilgerfahrt für diejenigen, die es sich leisten können, eine der fünf Säulen des Islams. Am härtesten soll dabei das zweite Drittel des Fastenmonats sein. Denn in den ersten zehn Tagen, so heisst es, überwiege die Freude, sich Allah zu nähern, und die letzten zehn Tage würden durch die Vorfreude auf das große Fastenbrechen bestimmt.