Etwa drei Viertel der Fläche des Niger befinden sich in den halbtrockenen Gebieten der Sahara, wo es nur geringe Niederschläge und kaum Bewässerung gibt. Da Landwirtschaft in diesen Gegenden fast unmöglich ist, leben die Menschen von der Viehzucht.

Schafe und Ziegen gehören auch im Stadtbild von Niamey zum Alltag. Sie streifen durch die Straßen, die zum größten Teil nur Sandpisten sind, die sogenannte routes laterites. Das ist dieser rotfarbene Sand, der durch alle Ritzen dringt und den Grundfarbton fast des ganzen Landes ausmacht.

Trotz der Dürreperioden der vergangenen Jahrzehnte ist die Rinderzucht im Niger immer noch stark vertreten. Sie ist deutlich größer als Schaf- und Ziegenzucht zusammen. Die Rinderherden werden von Nomaden, den Fulbe, von Weide zu Weide getrieben. In der Kaltzeit, wenn es genügend Futter gibt, laufen die Zebus, etwa vergleichbar mit unseren Auerochsen, frei herum.

Wie groß der Stellenwert der Viehzucht im Niger ist, erkennt man übrigens auch daran, dass der Regierungssprecher gleichzeitig Minister für Viehzucht und Landwirtschaft ist.